Corona und ihre Folgen für Kinder und Jugendliche

Stellungnahme zu den Folgen der Coronapandemie.

Die Pandemie hat unserer Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten. Während hunderte Milliarden in die Wirtschaft flossen, hat man die Schwächsten in der Gesellschaft über lange Zeit schlicht ausgeblendet.

Kinder blieben auf der Strecke – Konzernen wurden Milliardenpakete zugeführt.

Die Kitas und Schulen als Schmiede unserer künftigen Wirtschaftskraft, Wissenschaft, Kunst und Kultur machte man dicht. „Homeschooling“ wurde zum neuen Zauberwort und Allheilmittel erklärt. Kinder wurden ihrer für die gesunde Entwicklung zwingend notwendigen Sozialkontakte beraubt. Die Bildung blieb in weiten Teilen auf der Strecke und Pädagogen haben längst erkannt, dass man die hierdurch entstandene Bildungs- und Entwicklungslücke nie wieder in Gänze schließen kann.

Frühkindliche Bildung, Frühförderung und Schulbildung fanden teils gar nicht mehr oder nur noch rudimentär statt. War die Entwicklung psychischer Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten schon vor der Pandemie besorgniserregend oder um im Bild zu bleiben exponentiell, so ist sie nun explodiert.

Kinder konnten plötzlich keine Sozialkontakte mehr pflegen, um ihre soziale Kompetenz zu schulen und weiterzuentwickeln. Zu erlernen, sich in eine Gruppe zu integrieren, sich mit anderen auseinanderzusetzen, sich durchzusetzen aber auch ein- und unterzuordnen war den Kindern teilweise ein 3/4 Jahr verwehrt.

Sofern die Lehrkräfte dafür überhaupt ausgebildet waren, war die Wissensvermittlung meist nur denen in vollem Umfang gegeben, die aus Familien stammten, die den Kindern ein optimales Lernumfeld mit eigenem Zimmer, eigenem Laptop, stabiler Internetverbindung usw. zur Verfügung stellen konnten und das Lernen der Kinder auch begleiteten. Sehr vielen Kindern fehlten genau diese Rahmenbedingungen. Das deutsche Bildungssystem war schon vorher totgespart worden und liegt derzeit nur noch zuckend am Boden.

In Sonntagsreden wird das alles natürlich gerade im Wahljahr durch die verantwortlichen Politiker anders dargestellt und schöngeredet.

Viele Kinder erfuhren gerade in der Pandemie extreme Gewalt und Missbrauch, die soziale Kontrolle durch Mitschüler, Lehrkräfte, Trainer im Verein, Erzieher in der Kita usw. fehlte komplett. Gewalt und Missbrauch konnten nicht bemerkt werden.

Hierdurch ist ein sehr großes Konfliktpotential entstanden, dass sich nun an den Schulen und in den Kitas entlädt. So werden auch die bis dahin noch behüteten Kinder im Nachklang der Pandemie nun letztlich mit diesem Problem konfrontiert und ebenfalls Opfer.

Die jetzt aufgelegten Hilfsprogramme klingen gewaltig, sind aber letztlich nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir haben gerechnet. Von dem nun (Stand Juni 2021) angekündigten Hilfspaket von ca. 2 Milliarden Euro entfallen auf die ca. 13,5 Millionen Minderjährigen in Deutschland gerade einmal ca. 148,- € pro Kopf.

Damit kann einem Kind für ca. 5 Stunden Nachhilfe finanziert werden. Machen wir uns nichts vor. Diese hilflosen Versuche sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Selbst das Doppelte und Dreifache würde nicht im Ansatz das Ausgleichen, was durch die teilweise überzogenen Einschränkungen zerstört wurde.

Wir sind gespannt, ob die Politik sich nun selbst beglückwünscht und auf die Schultern klopft oder sich der Probleme bewusst ist/wird und den Sonntagsreden auch Taten folgen lässt, die es würdig sind, so genannt zu werden. 5 Stunden Nachhilfe für 2 Milliarden sind es jedenfalls NICHT!

Die LMU München, eine der renommiertesten und traditionsreichsten Universitäten Europas hat nun wissenschaftlich bestätigt, dass die verhängten Shutdowns/Lockdowns/Notbremsen keinen messbaren Effekt auf den Verlauf der Pandemie hatten. Quelle: Link zur Studie

Ein wahrer Hohn für alle, die darunter bis an das Ende ihres Lebens leiden werden.

Nein, wir sind keine Coronaleugner. Wir sagen JA zu Impfungen. Auch wir sind natürlich bereits vollständig geimpft. Wir halten auch die Hygiene- und Abstandsregeln für richtig und setzen Sie konsequent in unseren Angeboten um. Doch viele einschränkende Maßnahmen, auch oder gerade im Zusammenhang mit der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen halten wir für teilweise falsch und überzogen.

Nun ist es an der Politik, aus den gemachten Fehlern zu lernen, sich und uns diese Fehler auch einzugestehen und die Zukunft unserer Gesellschaft, die letztlich nur unsere Kinder vorantreiben können, auf ein solides Fundament zu heben. Dies ist kein Wunsch, sondern unsere Forderung.

Frank Henning (im Herbst 2021)

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